„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu Eigen dir.“
Wie muss Niklaus von Flüe Gott ‚gesehen‘ haben, dass er zu diesem Gebet geführt wird! Er hat ihn so gesehen, dass er sich nur noch eines wünscht: Verschmelzung mit Gott! Nichts, gar nichts soll zwischen ihm und Gott sein. Das ist der Wunsch und der Ausdruck von Liebenden. Nichts soll die Schönheit der Beziehung stören. Man würde es nicht aushalten, wenn da etwas dazwischen käme, weil diese Freundschaft so schön und wunderbar ist. Niklaus erfährt Freundschaft mit Gott und will sie um jeden Preis. Sie ist ihm so wichtig, dass er bereit ist, sich mit allem an seinen Herrn und Gott zu verschenken, um mit Ihm zu verschmelzen.
Diese Verschmelzung (Einheit) drückt auch Jesus im Gebet zu seinem Vater im Himmel aus: „Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein.“ Ein wunderbares Bild! Und: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein. Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast.“ Eins sein … verschmelzt sein … vollendet sein. Nach einer Vollendung gibt es nichts mehr hinzuzufügen.