Elija (der Prophet aus dem ersten Testament der Bibel) hat Angst. Menschen trachten nach seinem Leben. Er zieht sich zurück in eine Höhle. Kommt uns das bekannt vor? Verstecken wir uns manchmal auch am liebsten in unserer Höhle, wenn es uns nicht gut geht, wenn wir Angst und Sorgen haben? Wie reagiert Gott auf die Not und Angst von Elija? Er ruft ihn: „Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn!“
Gott ruft Elija – auf den Berg – vor den Herrn! Wie muss die Vorstellung für Elija gewesen sein: Gott auf dem Berg. Wie muss es ihm ergangen sein? Gott ruft ihn auf den Berg. Zuoberst. Wird er ihn sehen? Wie wird die Begegnung sein? Gott zieht tatsächlich vorüber. Elija ist immer noch in der Höhle. Es kommt ein starker, heftiger Sturm, aber Gott ist nicht im Sturm. Es kommt ein Feuer, aber Gott ist nicht im Feuer. Es kommt ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hört, hüllt er sein Angesicht in den Mantel, geht hinaus und stellt sich an den Eingang der Höhle. Erst, als das sanfte, leise Säuseln kommt und es Elija hört (er hört es), wagt er sich aus der Höhle.
Er hat erlebt: Gott zeigt sich einladend, fein, sanft und doch hörbar, spürbar. Wie sagt Jesus später: „Ich bin demütig und sanftmütig von Herzen.“ Gott begegnet uns fein und sanft, von Herz zu Herz, sodass wir merken, dass er es ist. Im Herzen nehmen wir die feinen und sanften Schwingungen wahr. Dort, wo wir getröstet werden, wo unser Herz aufblüht, wo unser Herz zur Ruhe kommt, wo Freude aufkommt, wo wir überwältigt sind, wo wir uns beschenkt fühlen. Dort, wo uns etwas Unerwartetes sanft und fein berührt.
Oft geschieht das in Begegnungen mit Menschen. Oder im Anblick und Berührung mit der Schöpfung. Oft passiert es auch, wenn wir ganz alleine sind und spüren, dass wir nicht alleine sind. Nicht nur im Grossen begegnet uns Gott, im Kleinen, aber dann wird das Kleine ganz gross. So wollen wir uns achten, heute und morgen, wenn ein sanftes, leises Säuseln kommt und wir wissen, das ist Gott.