Vaterunser

Das Vaterunser. Kein Gebet ist rund um den Erdball so bekannt wie das Vaterunser, das Hauptgebet der Christenheit. Auf die Frage seiner Freunde, wie sie beten sollen, antwortet Jesus mit dem Vaterunser.

Das Vaterunser beginnt mit einer Anrede. Eine Anrede sagt schon viel über aus über den Angesprochenen und sein Verhältnis zum Anredenden. Jesus wählt nicht das Wort ‘Herr’ … Herr unser. Er wählt nicht ein Herr-scherwort, sondern das Vater-Wort. Wir sollen ihn als Vater anreden, aber als einen ganz bestimmten Vater. Einer, der sich von allen irdischen Vätern und damaligen patriarchalen Vätern unterscheidet. Jesus hat sein Gebet nicht mit dem hebräisch-biblischen ‘abbinu’ (unser Vater) angefangen, welches mehr einen ehrfürchtigen, distanzierten Klang hat, sondern er hat das vertrauliche, aramäische Wort ‘abba’ gewählt. Das ist die vertraute Art, wie Kinder (auch erwachsene Kinder) ihren Papa/Papi daheim über den Tisch angesprochen haben. Das ist für die Jünger Jesu eine neue Gotteserfahrung gewesen und soll sie auch für uns sein. Gott als einer, der sein Kind auf den Armen trägt, ihm zuhört, mit ihm spielt und lacht. Wie ein Vater oder eine Mutter, welche ihre Kinder kraulen – eine vertraute, intime, zärtliche Nähe. Und so wie wir getragen werden, sollen wir andere Menschen tragen, ihnen auf vertraute, zärtliche Art und Weise nahe sein.

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