Elija (der Prophet aus dem ersten Testament der Bibel) hat Angst. Menschen trachten nach seinem Leben. Er zieht sich zurück in eine Höhle. Kommt uns das bekannt vor? Verstecken wir uns manchmal auch am liebsten in unserer Höhle, wenn es uns nicht gut geht, wenn wir Angst und Sorgen haben? Wie reagiert Gott auf die Not und Angst von Elija? Er ruft ihn: „Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn!“
„Ein sanftes, leises Säuseln“ weiterlesenGeschenk
„Wer hat das Geschenk, wenn ich es nicht annehme?“ Diese Frage hat mir jemand gestellt. Natürlich, der Geschenkgeber oder die Geschenkgeberin. Doch gibt es Geschenke, die ich ablehne? Darf man Geschenke nicht annehmen? Das gehört sich doch nicht. Oder doch?! Nun, was ist der Sinn eines Geschenkes? Ganz einfach, den anderen zu beschenken, sein Herz zu erfreuen. Wenn dieses Kriterium erfüllt ist, dann ist alles gut.
Meine Fragestellerin meinte jedoch andere ‚Geschenke‘, nämlich diejenigen, die eigentlich gar keine sind. Wenn Menschen uns Giftpfeile senden, wenn Menschen uns abwerten, wenn sie uns klein halten/machen, wenn Menschen uns übergehen, wenn sie uns etwas geben wollen, was wir gar nicht wollen. Jetzt dämmerte mir. Sie meinte diese Art von Geschenken. Ja, diese Geschenke müssen wir tatsächlich nicht annehmen, weil sie uns schaden. Wenn ich diese Geschenke nicht an mich heranlasse, sie nicht persönlich nehme (sie nicht persönlich entgegennehme), dann bleiben sie beim Absender und ich bleibe unbelastet und frei in meinem Herzen.
Mein Herr und mein Gott (2)
„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu Eigen dir.“
„Mein Herr und mein Gott (2)“ weiterlesenMein Herr und mein Gott (1)
Jesus ist nach drei Tagen vom Tode auferweckt. Er ist nicht sofort in den Himmel entschwunden. Nein, nach der Auferstehung zog es ihn zu seinen Jüngerinnen und Jüngern. Vierzig Tage lang zeigte er sich immer wieder seinen Nächsten.
„Mein Herr und mein Gott (1)“ weiterlesenPerfektionismus
In meiner Tätigkeit begegne ich Menschen, welche in ein Burnout geraten sind und sich langsam in den Arbeitsmarkt zurückbewegen. Sie erzählen mir unter anderem ihre Geschichte vom krankmachenden Perfektionismus. „Alles muss perfekt sein.“ Woher stammt dieser Wunsch? Weshalb muss alles perfekt sein? Was ‚verdient‘ sich der Mensch damit?
„Perfektionismus“ weiterlesenWenn Gott wollte …
… könnte er uns jeden Tag verurteilen, aber er wollte es nicht! Wenn wir den Massstab von Gottes Liebe nehmen und unser Leben daran messen, dann spüren wir (manchmal schmerzlich), dass wir hinterher hinken. Und Gott hat uns geliebt, bevor wir ihn geliebt haben. Gottes Liebe ist uns stets einen Schritt voraus, weil sie immer zuvor-kommend, grösser, stärker und intensiver ist. So gross, so stark, so intensiv, dass Menschen immer wieder davon überwältigt werden. So ist es auch Petrus ergangen.
„Wenn Gott wollte …“ weiterlesenWeit wie das Meer
… ist Gottes grosse Liebe. Sie engt uns nicht ein, sie führt uns in die Weite.
Im Psalm 31 fühlt sich David eingeengt. Er spricht von einem Netz, indem er gefangen ist und wendet sich an seinen Gott. „Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir heimlich gestellt haben. Mir ist angst. Mein Auge ist trüb geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib. Mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat und meine Gebeine sind verschmachtet. Allen meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, eine Last meinen Nachbarn und ein Schrecken meinen Freunden. Die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. Ich bin vergessen im Herzen wie ein Toter. Ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäss.“
„Weit wie das Meer“ weiterlesenVergebung
Wie können wir dieses grosse Wort der Liebe übersetzen, beschreiben? Was bedeutet Vergebung? Der Apostel Paulus, der ein Meisterwerk über die Liebe geschrieben hat, übersetzt es in einem Satz so: „Die Liebe trägt das Böse nicht nach.“ Sie ist nicht nachtragend. Sie hat kein Interesse etwas einem anderen ‚nachzutragen‘. Sie will den andern nicht beschweren, sondern entlasten und damit auch nichts in ihrem Herzen lassen, was nicht ihrem Wesen entspricht. Vergebung zu schenken, bedeutet für den Beschenkten, ent-schuldigt zu sein. Gott schickt mir Menschen, denen ich vergeben und somit das tun kann, was Er tut. Damit verbinde ich mich mit seiner Liebe und werde zu seinem Nachfolger. Wenn ich vergebe (auch mir vergebe!), dann spiegle ich das Wesen Gottes. Wenn ich nicht vergebe, dann ‚vergebe‘ ich mir etwas. Wenn ich vergebe, bleibe ich an der Quelle der Liebe, beim Ursprung der Vergebung. Vergebung ist ein Geschenk Gottes.
Bedingungslose Liebe (2)
Im Buch Phänomen Nahtod von Walter Meili, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, spricht Betty Eadie über ihre Nahtoderfahrung
„Es war die bedingungsloseste Liebe, die ich je empfunden habe, und als der Mann seine Arme ausbreitete, um mich willkommen zu heissen, ging ich zu Ihm, und Er hüllte mich vollkommen ein in seine Umarmung, und ich sagte immer und immer wieder: Ich bin zu Hause. Ich bin zu Hause. Endlich bin ich zu Hause! Ich fühlte seinen überwältigenden Geist und wusste, dass ich von jeher ein Teil von Ihm, ja in der Tag niemals von Ihm getrennt gewesen war. Und ich wusste, dass ich es wert war, bei Ihm zu sein und Ihn zu umarmen. Ich wusste, dass er sich all meiner Sünden und Fehler bewusst war. Ich fragte nicht, wer Er sei. Ich wusste, dass Er mein Erlöser und Freund und Gott war. Er war Jesus Christus, der mich immer geliebt hatte, selbst als ich dachte, Er müsse mich hassen. Er war das Leben selbst, die Liebe selbst, und seine Liebe erfüllte mich mit einer schier grenzenlosen, überströmenden Freude. Mein Leben lang hatte ich Ihn gefürchtet, und nun sah ich – wusste ich – dass er mein allerbester Freund war. Er ist ganz anders, als ich Ihn mir vorgestellt habe. Er ist voll von Liebe.“
Bedingungslose Liebe (1)
Aus ‚Warum der Vogel singt‘, Anthony de Mello
„Jahrelang war ich neurotisch. Ich war ängstlich, depressiv und selbstsüchtig. Und jeder sagte mir immer wieder, wie neurotisch ich sei. Ich wollte mich ändern, aber ich brachte es nicht fertig, so sehr ich mich auch bemühte. Was mich am meisten schmerzte, war, dass mein bester Freund mir auch immer wieder sagte, wie neurotisch ich sei. Auch er wiederholte immer wieder, ich sollte mich ändern. Auch ihm pflichtete ich bei. Ich fühlte mich so machtlos und gefangen.
Dann sagte er eines Tages: „Ändere dich nicht. Bleib, wie du bist. Es ist wirklich nicht wichtig, ob du dich änderst oder nicht. Ich liebe dich so, wie du bist. So ist es nun einmal.“
Diese Worte klangen wie Musik in meinen Ohren: „Ändere dich nicht, ändere dich nicht … ich liebe dich.“ Ich entspannte mich, ich wurde lebendig, und Wunder über Wunder, ich änderte mich! Jetzt weiss ich, dass ich mich nicht wirklich ändern konnte, bis ich jemanden fand, der mich liebte, ob ich mich nun änderte oder nicht … .“