Wenn nur noch die Dankbarkeit übrig bleibt

Ein Gebet aus dem Kirchgesangbuch:

„Gott, mein Gott, wie kurz bemessen war die Zeitspanne von meiner Kindheit bis zum heutigen Tag! Wie nahe zusammengerückt sind die Jahre meines Lebens in meiner Erinnerung! Mir ist, als hätte ich alles durchmessen, was Menschendasein ausmacht: Freud und Leid, Hoffnung und Verzweiflung, Geborgenheit und Verlassensein, Sinnerhelltes und Unbegreifliches, Angst und Vertrauen. Was bleibt, wenn ich alles überschaue, ist die Dankbarkeit für alles Schöne, für alles, was gelang, aber auch für Ungeheiltes, für Bestürzung über manches Versagen. Doch wie die Abendsonne alles in ihr mildes Licht taucht, so legt sich über das Gewesene der tröstende Glanz des Friedens. Mit dir gehe ich Hand in Hand in die Dämmerung, die nun herabsinkt, dem Licht entgegen, dem keine Dunkelheit mehr sich nahen kann.“

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Gott hat Lust an dir …

Gott hat Lust an dir, darum bist du! Gott hat dich nicht gemacht, weil er musste, sondern weil er wollte!

Die Lust Gottes ist das, was mich lebendig macht, wegen der Lust Gottes bin ich überhaupt da. Der Wille Gottes, die Lust Gottes an meinem Dasein ist die eigentliche Lebensenergie. Das Empfinden der Lust Gottes an meinem Leben führt mich zur Dankbarkeit, zum Staunen, zur Zuversicht, zum Glauben, zur Selbstannahme.

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“Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!”

Was für ein wunderbares, vertrauensvolles Gebet von Jesus unmittelbar vor seinem Hinschied. Den Geist, die innerste, tiefste Verbindung mit Gott, in die Hände des Vaters zu legen. Jesus kennt diese Hände. Wer kennt sie besser als er?! Er wusste, wie liebevoll, tragend und sanft diese Hände sind … welche Geborgenheit sie einschliessen. Jesus nennt Gott Abba. Und es ist kein Zufall, dass Jesus diese ganz und gar neue Anrede wählt. Wie du jemand anredest, verdeutlicht, wie du diese Person siehst und wie du zu ihr stehst.

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Gott ist nie anders, als er sich in Jesus Christus gezeigt hat …

Jesus Christus ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit! Der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Wer Jesus sieht, sieht Gott!

Philippus (ein Jünger von Jesus) sagt einmal zu Jesus: „Zeige uns den Vater!“ Und Jesus antwortet: „Philippus, schon so lange bin ich bei euch und du hast mich noch nicht erkannt. Wer mich sieht, der sieht den Vater!“

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Wenn sich der Himmel öffnet, dann erscheint Jesus Christus …

Die Erscheinung von Jesus Christus lässt alles andere verblassen. Sie zeigt uns, dass es nur ein Machtzentrum gibt im Himmel und auf Erden (Monismus). Jesus sagt es so am Ende des Matthäus-Evangeliums: „Mir ist gegeben ALLE Macht im Himmel und auf Erden!“ Das vermittelt uns, dass Satan (das Böse) kein eigenständiges Machtzentrum hat. Wer Satan gross macht, Angst verbreitet, der kommt tatsächlich in Teufels Küche. Darum ruft uns Gott durch die Bibel an jedem Tag fürsorglich, einfühlsam und kräftig zu: „Fürchte dich nicht!“ Und Jesus lehrt uns im ‚Unser Vater‘ beten: „Erlöse uns von dem Bösen!“ Von dem Bösen in mir.

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Wenn die Liebe unwiderstehlich wird …

Frau A. erzählte mir neulich in einem berufsbezogenen Kurs. Eine ‚unausstehliche‘ Mitarbeiterin wurde ihr zugeteilt für die Arbeit zu zweit (über einen längeren Zeitraum). Alle anderen haben sich an ihr ‚die Zähne ausgebissen‘. Nun war Frau A. an der Reihe. Sie war dafür bekannt, dass sie mit ihrer offenen, einfühlsamen Art den Zugang zu den schwierigsten und unangenehmsten Menschen fand. So war es auch in diesem Fall. Aus der ‚unausstehlichen‘ Mitarbeiterin wurde eine liebenswürdige, kooperative Arbeitskollegin. Die Anziehungskraft, Veränderungskraft und Unwiderstehlichkeit der Liebe!

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Wenn der Himmel sich öffnet…

oder wenn Gottes Herz schlägt

Es war einmal ein weiser Rabbi, zu dem kamen viele Menschen, um ihn um Rat zu fragen. Sie kamen mit den unterschiedlichsten Problemen und Anliegen zu ihm. Für alle hatte er ein Wort und er hatte für jeden Menschen einen weisen Rat. Er sprach lange zu ihnen, machte ihnen Mut durch seine Worte, stärkte sie für ihren Weg und am Ende segnete er sie. Mit der Zeit jedoch wurden seine Reden kürzer. Er sprach nur noch wenig, manchmal nur ein einziges Wort – und er segnete sie.

Eines Tages geschah es allerdings, dass er gar nicht mehr sprechen konnte, denn er war stumm geworden. Dennoch kamen alle Leute weiter zu ihm und suchten seine Nähe. Nun, wo er nicht mehr sprechen konnte, hörte er den Menschen einfach zu, die zu ihm kamen und weinten und klagten, seufzten und stöhnten unter der Last ihres Lebens. Sie vertrauten ihm ihre Sorgen, Probleme und Nöte an. Der weise Rabbi schenkte ihnen sein Ohr und hörte ihnen zu, denn er war ein guter Zuhörer. Am Ende segnete er sie.

Eines Tages geschah es, dass seine Ohren taub wurden. Er konnte nicht mehr hören. Aber auch das hinderte die Menschen nicht daran, weiter zu ihm zu kommen. Der weise Rabbi konnte ihnen weder ein Wort mit auf den Weg geben noch ihnen sein Ohr schenken, dennoch kamen die Menschen zu ihm. Was konnte der Rabbi nun noch für sie tun? Was hatte er ihnen zu geben? – Er sah die Menschen an mit seinem gütigen, liebevollen Blick – und er segnete sie.

Eines Tages geschah es, dass seine Augen blind wurden. Auch wenn er die Menschen nicht mehr sehen konnte, kamen sie dennoch weiter zu ihm. Und es kamen sogar immer mehr und sie kamen und kamen. Stumm, taub, blind war er nun. Der weise Rabbi konnte zu den Menschen nicht mehr sprechen, ihnen nicht mehr zuhören und sie nicht mehr ansehen – aber er segnete sie.

Eines Tages konnte er auch nicht mehr segnen. Nun, wo er doch scheinbar nichts mehr zu geben hatte, liessen da die Menschen wohl von ihm ab und suchten nicht mehr seine Nähe? Was hatte der weise Rabbi den Menschen noch zu geben, nun, wo er stumm und taub und blind geworden war und sie nicht einmal mehr segnen konnte? – Die Menschen jedoch kamen und kamen und kamen – und sie legten ihr Ohr an sein Herz.

Frei nacherzählt von Dominikus Lankes Ocarm