Wüstenwanderung

Extreme Hitze und Wassermangel kennzeichnen eine Trockenwüste. Der Durst ein ständiger Begleiter. An einem solchen Ort gibt es keine Ablenkung, keine Zerstreuungs- und Spasskultur, dafür gibt es existentiellen Mangel (die Härte der Realität). Die Orientierung und der Durchblick geraten ins Wanken – ein Gefühl, sich mehrmals im Kreis zu drehen. In dieser ungeheuren Weite, wo kein Weg (Ausweg) sich zeigen mag, kann es sehr eng werden und sich elend anfühlen – als wäre man ganz auf sich alleine gestellt.

Wie begegnet uns Gott in einer solchen Wüstenzeit? „Der HERR, dein Gott, hat dein Wandern durch diese grosse Wüste auf sein Herz genommen.“ (5. Mose 2,7) Da ist jemand, der unsere Wüste auf sein Herz nimmt. Die Wüste … auf sein Herz … das Herz als ein Ort der Anteilnahme und der Sehnsucht zu helfen. Stell dir ein Herz vor voller Barm-herz-igkeit: In diesem Herzen liegt dein Herz verborgen geborgen. Er hat dein Herz in sein Herz genommen, darum geschieht alles, was dir geschieht, auch IHM!

In der Einsamkeit der Wüste reift die tiefgehende Einsicht, dass ich mich gar nicht selber versorgen kann – dass ich einen Versorger brauche. Jemanden, der meinen Durst stillt, der mich im verborgenen Felsspalt Wasser entdecken lässt.

Der Name Jesus bedeutet ‚Gott rettet‘. Brauchen wir nicht alle einen Retter in der Hitze der Wüste? Jemanden, der uns an die Quelle des Wassers führt?

Am Jakobsbrunnen begegnet Jesus einer Frau aus Samaria. Bei diesem Gespräch geht es genau um dieses Thema. Jesus sagt dieser dürstenden Frau: „Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ (Johannes 4,14)

Ein Wasserbrunnen in mir – nicht irgendwo, nicht in der Ferne, sondern in mir! So nah will uns Jesus sein und bleiben – in den Wüstenzeiten und darüber hinaus.

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