Wie nah ist Gott?

Der christliche Glaube glaubt an einen dreieinigen Gott. An den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Die Drei sind sich einig. Darum glaubt der Christ an EINEN Gott, der sich dreifaltig offenbart hat. Was haben ,diese Drei’ oder eben dieser EINE Gott mit uns zu tun? Wie nah kommt uns Gott? Wie nah sind wir bei Gott? Wenn wir wahrnehmen und uns bewusst werden, wie nah uns Gott ist, dann kann das unser Leben verändern und uns zu einem tragenden Bewusstsein und Vertrauen führen.

Jesus (der Sohn) sagt zu seinen Freunden: Ich bin im Vater und ihr seid in mir. Wenn du dir dieses Bild (zum Beispiel mit Hilfe von Kreisformen) vor Augen führst, dann geht dir ein Licht auf, wie nah du Gott bist – nämlich im Sohn und im Vater. Nun führt uns Jesus noch einen Schritt weiter, damit wir ‘eine kleine Ahnung’ bekommen, wie nah er uns und wir ihm sind. Er drückt das so aus: Wie ich im Vater bin, ist der Vater in mir und wie ihr in mir seid, bin ich in euch. Jetzt wird es schon bedeutend herausfordernder, sich das bildlich auszumalen. Du bist nicht ‘nur’ in ihm, sondern er ist auch in dir. Der dreieinige Gott verschmilzt sich mit dir als sein Menschenfreund. Er ist ein Menschenfreund.

Doch da ist ja auch noch der Heilige Geist. Jesus sagt: Wenn ich zum Vater gehe, lasse ich euch nicht alleine zurück, sondern ich werde ihn bitten, dass er euch den Heiligen Geist sendet und er immer bei euch ist. Jesus ist jedoch nicht einfach zum Vater ‘verschwunden’ – ja, er ist beim Vater, aber er ist auch bei uns. Einerseits sagt Jesus: Ich gehe zum Vater und komme zu euch zurück, anderseits spricht er: Ich bleibe bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt (zeitlich und örtlich). Was ‘stimmt’ nun? Beides – sowohl als auch. Du bist in ihm und gleichzeitig ist er in dir. Es ist eine überragende Ausdrucksform, ein sprachliches Kunstwerk, um eine solche Nähe und Verbundenheit auszudrücken, welche in systematischen, logischen Worten nicht annährend erreicht werden könnte. Der Autor klopft an das Herz seiner Leser. Er will uns einladen, uns in Gott (in Ergänzung zu ‚neben Gott‘) zu sehen. Das ist eine feine und einschneidende Differenzierung!

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