Nehmt und esst, nehmt und trinkt

Beim letzten Mahl mit seinen Freunden, nahm Jesus das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach: „Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum,  reichte ihn seinen Jüngern und sprach: „Nehmet und trinket alle daraus: Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Brot und Wein als Zeichen seiner Hingabe und Vergebung. Jesus fordert seine Freunde auf, ihn in sich aufzunehmen – in Form von Brot und Wein. ‘Jemanden’ zu essen und zu trinken, bedeutet, ihn ganz in sich zu integrieren, ihn in sich und auf sich wirken zu lassen. Er wählt eine Form, die es jedem Menschen ermöglicht, an diesem wunderbaren Geschehen teilzunehmen – unabhängig des Geschlechts, der Bildung, der Herkunft, des Einkommens oder des Vermögens. Es ist ein Mahl, zu dem ALLE eingeladen sind! Alle sollen davon essen und trinken. Es gibt keine Einschränkungen. Er gibt sich allen hin und er vergibt allen.

Damit wir das nie vergessen, wird dieses Fest regelmässig in den Kirchen gefeiert (in der evangelisch-reformierten Kirche wird vom Abendmahl gesprochen, in der katholischen Kirche von der Eucharistie- oder Kommunionfeier). Wie unmissverständlich wird uns damit aufgezeigt, wie gross und liebend Gott ist und wie klein und zugänglich er sich uns macht, damit sich jeder an diesem Liebesmahl beteiligen kann. Heute würde man von einem ‘niederschwelligen’ Angebot reden. Die ,hohe Schwelle’ hat Jesus genommen, indem er sich für den Menschen hingegeben hat (sein Leib und sein Blut) – ohne Vorbehalte, ganz. Das Brot ist das Bild für das Leben (Jesus sagt selbst: Ich bin das lebendige Brot, das Brot des Lebens) und der Wein ist ein Bild für das Fest, die Freude – die Freude über die Vergebung und damit über das ungetrübte, frohe Zusammensein von Gott und Mensch und den Menschen untereinander.

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