Niemals, nie und nimmer quält Gott das Gewissen des Menschen. Er versenkt unsere Vergangenheit in Christi Herz und nimmt sich unserer Zukunft an. Müsste man Gott aus Furcht vor Strafe lieben – es hiesse ihn nicht mehr lieben. Gott kommt und hüllt uns in sein Erbarmen. Er webt unser Leben wie ein schönes Kleid mit den Fäden seines Verzeihens.
Die Gewissheit, dass er verzeiht, gehört zum Weitreichendsten im Evangelium. Sie macht unvergleichlich frei. Die stille Betrachtung seiner Vergebung wird zu einem Strahl der Güte in einem ganz einfachen Herzen, das sich führen lässt durch seinen Geist. Warum solltest du dich mit dem aufhalten, was dir bei dir selbst und den anderen weh tut? Einer der engsten Zeugen Christi spricht: „Wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist grösser als unser Herz.“
Aus dem Buch ‘Gott kann nur lieben’ von Frère Roger, Taizé