Himmel und Hölle

Jesus Christus ist uns im Leben, im Leiden und Sterben, im Tod und in der Auferstehung  vorausgegangen, damit jeder Mensch ihm begegnen kann. Spätestens im Tod hat Gott den Menschen ganz eingeholt. Es kommt zu einer Begegnung mit Jesus Christus von Auge zu Auge.

Hier nimmt das schreckliche Abenteuer der Gottesferne, in das der Mensch sich hineingeworfen hat, sein Ende. Christus steht da – vor dem Menschen im Tode – und ruft ihn mit der Gebärde der erlösenden Liebe zu sich. Christus wird ewig so dastehen, mit seiner rufenden und sich schenken wollenden Liebe. Wenn der Mensch sich für diese einzigartige Liebe gewinnen lässt, wird diese Liebe für ihn zum ewigen Licht, zum ewigen Frieden, zum grenzenlosen Glück, zur ewigen Bejahung und Behausung Gottes. Das bedeutet ‚Himmel‘.

Was ist dann die ,Hölle‘? Ist es überhaupt möglich, dass sich jemand einer solchen innig werbenden Liebe wehren kann? Eine Liebe, die alles – sogar sein eigenes Leben – gibt für den andern? Sich gegen diese Liebe zu wehren und zu entscheiden, ist nicht ‚einfach‘ und bedeutet das Gegenteil von Himmel. Gibt es etwas Schlimmeres und Lebensfeindlicheres, als sich ständig gegen die echte, wahrhaftige Liebe zu wehren? Wenn der Mensch sich im Tod gegen Christus entscheiden würde, ändert das nichts an Christi Liebe. Diese Liebe wird ihn aber ewig brennen, weil er sie ewig ganz nah erlebt und trotzdem zurückweisen würde.

Ich schreibe bewusst im Konjunktiv, weil die Absicht Gottes eine ganz andere ist. Jesus lehrt uns nicht vergebens das ‚Vater unser‘ zu beten – ‚dein Wille geschehe‘. Wenn es nach Gottes Willen geht (es ist der höchste Wille und die stärkste Kraft, die es gibt!), wird sich jeder Mensch aus Not und Tod retten lassen. Was für eine Anziehungskraft, was für einen Lebenswillen Gott in sich trägt für uns! Was für eine Perspektive, Hoffnung und Sehnsucht zugleich für uns Menschen!

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